Eine Mail von Familie Hahn aus Erfurt
Betreff: Neubau am Goldregenweg ???
Hallo,
so nebenbei hat man in einem kleinen Artikel in der TA heute erfahren das am Goldregenweg wieder "irgendwas" gebaut werden soll und es sogar schon dafür konkrete Projekte geben soll..
Wir mussten schon vor einigen Jahren schmerzlich das komplette "Plattmachen" dieses Teils des Wohngebietes miterleben und uns taten die Menschen leid die mit allen möglichen "Argumenten" dort vertrieben wurden. Aber man musste natürlich kein Prophet sein sondern nur die Gesetze der Marktwirtschaft kennen um zu erahnen das dieses gut gelegene Gelände wieder vermarktet wird..
Sie sollten mit offenen Karten spielen und konkret sagen was da geplant ist. Erst für den Abriss Fördergelder kassieren und nun möglichst wieder mit Fördermitteln was anderes bauen??
Besonders ärgerlich ist das der Wiesenhügel meistens "links" wählt und diese "Mauschelei" eigentlich nicht in das Weltbild der Linken passt..
Wir haben viele Jahre im Haselnussweg gewohnt und obwohl es uns dort gefallen hat sind wir durch die jahrelange Vernachlässigung der Häuser durch die Kowo zum Wegzug genötigt worden.
Ich hoffe das um diese Problematik (oder eher Skandal ??) " erst Abriss dann Neubau" kurzfristig ein Artikel in der Presse erscheint.
Unabhängig davon werden wir die TA auffordern über diese "geheimnisvollen" Vorgänge zu berichten.
MfG Familie Hahn
Der Ortsteilbürgermeister Matthias Plhak antwortete:
Sehr geehrte Familie Hahn,
vielen Dank für Ihre Nachricht.
Der Reihe nach:
1) Man erfährt nicht nebenbei, das „irgendwas“ gebaut werden soll. Die KOWO hat entsprechende Studien, die sie gemeinsam mit der Bauhaus Universität entwickelt hat, in einer öffentlichen Veranstaltung auf dem Wiesenhügel im April 2014 vorgestellt. (den Artikel finden Sie auch auf der Internetseite des Ortsteilrates)
Der Ortsteilrat und auch ich selbst begrüßen diese Pläne, weil damit das Grundstück eben nicht „marktwirtschaftlichen“ Prozessen unterworfen wird, sondern durch die KOWO wieder mit modernen Wohnungen zu bezahlbaren Mieten bebaut werden könnte. Ärgerlich ist jedoch, da gebe ich Ihnen Recht, dass der Redakteur offenbar keine Lust hatte, diesen Fakt entsprechend darzustellen. Obwohl ich ihn auf den Umstand und sogar auf die Berichterstattung in der Zeitung hingewiesen habe.
2) Der Abriss erfolgte aufgrund eines s.g. Masterplans, gegen den sich die Bewohner des Quartiers erfolgreich zur Wehr gesetzt haben. Statt der geplanten 1300 Wohnungen wurde nur die Hälfte abgerissen. Das mag für Sie kein Erfolg gewesen sein, weil sie offensichtlich vom Abriss betroffen waren. Wenn Sie sich jedoch jetzt die verbliebenen KOWO-Häuser anschauen, so bieten diese energetisch und von der Wohnqualität her absolut einen zeitgemäßen Stand der Technik.
3) Ich kann bei allen diesen Fakten keine „Mauschelei“ erkennen. Wer soll hier mit wem gemauschelt haben, welchen Grund sollte ich haben, nicht „mit offenen Karten zu spielen“? Ich habe gegen den Abriss gekämpft, ein totaler Erhalt war damals schlicht und ergreifend im Stadtrat nicht durchsetzbar.
4) Ich kann keine Artikel in irgendeiner Zeitung in Auftrag geben. Auch zu dem von Ihnen genannten Artikel wurde ich angerufen und befragt. Und ich habe auch keinen Einfluss darauf, welche Teile eines solchen Anrufs veröffentlicht werden oder nicht.
Ich hoffe mit meiner Antwort etwas mehr Klarheit (und hoffentlich auch Sachlichkeit) in die Diskussion gebracht zu haben und verbleibe,
mit freundlichen Grüßen
Matthias Plhak